Als Vincent und ich im Informatikunterricht angefangen haben uns mit KI zu beschäftigen, hätten wir nicht gedacht, dass wir in einem halben Jahr den “Nachwuchspreis” beim Bundeswettbewerb KI bekommen würden.

Beim BWKI erarbeiten man ein frei gewähltes Projekt im Bereich KI.

Unsere Idee: Unreally, ein System zum Erkennen von falschen Behauptungen auf Twitter. Zugegeben ein etwas optimistisches Ziel, aber es ist nun mal wichtig ein Thema zu finden, das einen langfristig interessiert.

Nach etwa einem halben Jahr war es Zeit das Projekt einzureichen. Klar war: Es gab noch viel zu verbessern.
Aber dadurch, dass wir viele verschiedene Messmethoden benutzt haben, konnten wir die Schwachstellen klar benennen.

Es geht also nicht nur darum, dass alles perfekt funktioniert, sondern auch um das wissenschaftliche Hinterfragen der eigenen Ergebnisse.

Um das Projekt einzureichen mussten wir dann noch ein kurzes Video drehen und Texte schreiben, in denen wir das Projekt kritisch vorstellen.

Einige Wochen später erhielten wir per Email, dass wir es ins Finale geschafft haben. Natürlich haben wir uns gefreut, aber dann ist uns etwas aufgefallen: Das Finale findet in den Herbstferien statt, wo wir beide jeweils einen Urlaub geplant hatten.

Weil uns das Projekt mittlerweile ans Herz gewachsen ist fassten wir überraschend schnell eine Entscheidung, die unsere Eltern auch unterstützen. Die Urlaube wurden abgesagt und 2 Bahntickets gebucht.

Für das Finale musste man noch einiges Vorbereiten, wie zum Beispiel ein Poster designen, um das Projekt der Jury vorzustellen.

Als es dann so weit war kamen wir nach siebenstündiger Zugfahrt und einem kleinen Sprint zur Regionalbahn am Abend vor dem Event in Tübingen, nahe Stuttgart, an.

Die Reisekosten sowie die Jugendherberge wurden übrigens netterweise vom BWKI übernommen

À la Hollywood Programmierer saßen wir die Nacht vor dem Event noch im Flur – nur da gab es Wlan – und haben mit völlig neuen Methoden rum-experimentiert. Übrigens erfolgreich.

Am nächsten Tag gegen Mittag ging es dann zum Finalisten-Brunch. Wir wurden direkt von Studenten der Uni Tübingen, über die das Event stattfindet, begrüßt.
Das Gebäude war recht schick. Eine große Event Location am Fluss, mit Marmortreppen und Sonnenterrasse.

Dort saßen wir dann zusammen mit den anderen Finalisten und konnten unser gratis Mate genießen. Zusammen mit dem Buffet hat das dafür gesorgt, dass ich mich wirklich wie ein “Finalist” gefühlt habe.

Am Nachmittag, als alle Projektstände aufgebaut waren, stellten Vincent und Ich dann an einem kleinen Stehtisch neben unserem großen Poster den Juroren das Projekt vor.
Die Jury bestand zum Großteil aus Experten im Bereich KI, aber auch Vertreter von Wirtschaft und Medien waren dabei.

Alle 15 Minuten haben sie den Stand gewechselt, so dass man mit mehreren Juroren hintereinander redet.

Die ersten paar Male waren etwas holprig – wir waren ziemlich aufgeregt – aber dann haben wir uns “ein-gegrooved”.
Allein für diese Gespräche hat sich die Teilnahme am Wettbewerb schon gelohnt, denn wir haben viele interessante Tipps bekommen.

Nach knapp 4 Stunden stehen und reden war ich allerdings auch froh, als die Vorstellungszeit vorbei war. Daraufhin konnten wir uns am Buffet zu bedienen und mit den anderen Teams zu quatschen.

Am Abend ging dann die eigentliche Show los. Die Projekte und Juroren wurden noch einmal im Livestream vorgestellt.
Ich glaube alle waren schon etwas müde, aber als es nach einer Stunden um die Preise ging waren wir doch wieder wach.

Ich hatte vorher noch nie bei einem “echten” Event auf der Bühne gestanden, deshalb klang der Puls deutlich in meinem Ohr als wir plötzlich beim Nachwuchspreis aufgerufen wurden.
Vorne wurden uns dann einige einfache Fragen gestellt. Nach einem kurzen Versprecher hat sich bei mir die Nervosität auch gelegt, schließlich haben wir den letzen halben Tag damit verbracht, über KI zu reden.

Alles in Allem war das BWKI Finale wirklich bereichernd. Wir konnten viele neue Kontakte knüpfen und sowohl die anderen Teams als auch die Juroren haben uns weitergebracht.
Hinzu kommt die Erfahrung bei einem Event mal auf der anderen Seite der Bühne zu stehen und die eigenen Ideen zu präsentieren.

Uns hat das alles bestärkt, mehr über KI zu lernen und in Zukunft vielleicht weitere Projekte in dem Bereich anzugehen.