Er ist einer der bekanntesten Klimawissenschaftler – und ehemaliger KAIFU-Schüler: Prof. Dr. Mojib Latif. Der Meteorologe, Ozeanograph, Professor an der Universität in Kiel und Präsident der Akademie der Wissenschaften in Hamburg hielt am 11. Januar 2024 Vortrag vor uns Schüler:innen des S3 – genau 50 Jahre, nachdem er sein Abitur im ersten Jahrgang des Eimsbütteler Modells gemacht hatte.

Sein Vortrag drehte sich um das Thema Klimawandel: ein Thema, das viele junge Menschen beschäftigt, sei es Fridays for Future, zunehmende Hitze- und Dürreperioden im Sommer oder die globale Erderwärmung.

Mojib Latif begann mit dem Zitat „Mit Physik kann man nicht verhandeln und auch keine Kompromisse schließen.“ Damit bezog er sich darauf, dass die Natur ihren physikalischen Gesetzen folgt, die überall gelten. Denn laut Latif sei es egal, ob die USA, China oder Südafrika CO2 in die Atmosphäre abgäben, letztendlich seien alle Bereiche der Erde von der Erwärmung unserer Erdoberfläche betroffen.

Anhand von Forschungsergebnissen anderer Wissenschaftler erklärte uns Latif, dass das Problem des zu hohen CO2 Gehaltes schon seit 1896 bekannt sei. Damals erforschte Svante Arrhenius die Auswirkungen eines erhöhten CO2 Gehaltes auf die Temperatur. Auch das Wissen über die massive Nutzung natürlicher Ressourcen war bereits Thema der allerersten Weltklimakonferenz 1972 in Stockholm. Trotzdem haben wir Latif zufolge dieses Problem ignoriert und spüren nun immer mehr die Auswirkungen. Da wir CO2 nicht sehen, fühlen, riechen, schmecken oder hören können, nehmen wir es nicht unbedingt als Gefahr wahr. Wichtig sei aber, dass wir handeln. Und dies möglichst bald, denn die gesetzte 1,5 Grad- Grenze des Pariser Klimaabkommens 2015 haben wir schon bald überschritten.

Latifs Feststellung lautete: „Das Klimaproblem ist hauptsächlich ein Energieproblem.“ Deshalb müsse die Energiepolitik weltweit geändert werden, eine Energiewende sei der richtige Weg. Doch seit 1990 seien die weltweiten CO2-Emissionen um 60% gestiegen.

Sein wichtigster Rat an uns ist aber: Wir sollten uns nicht von unseren Bedenken aufhalten lassen, denn gerade durch die alternativen, erneuerbaren Energien sähe man, dass wir definitiv in der Lage seien, noch etwas zu verändern. „Wir müssen nur anfangen und nicht weiter zuschauen. Also lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass wir alle noch eine Zukunft auf diesem Planeten haben“, appellierte er.

Weiter nichts zu tun, löse Latif zufolge genau das aus, was UN-Generalsekretär Antonio Guterres 2022 auf den Punkt brachte: „Wir sind auf dem Highway in die Klimahölle, mit dem Fuß auf dem Gaspedal.“ Nach diesen Worten folgte langer Applaus der 200 Schüler:innen.

Wir danken Prof. Dr. Mojib Latif für seinen sehr informativen und anschaulichen Vortrag sowie für seine Zeit, unsere Fragen zu beantworten. Und natürlich danken wir auch Frau Lehnert und dem BNE Team, die uns dieses einmalige Treffen ermöglicht haben.

Gila Katharina Heissen/ Kleo Katsimbas, S4