Anem a sa platja? ¿Vamos a la playa? 

“¿Vamos a la playa?“ Das war einer der häufigsten spanischen Sätze, den wir auf Menorca, der wunderschönen Insel wo wir unseren Austausch verbrachten, verwendet haben. Da wir in Hamburg nicht an die weißen Strände und die strahlenden Blau-Türkis-Töne des Meeres gewohnt sind, ist es für uns ein exotisches und einzigartiges Erlebnis den Tag am Strand mit dem kristallklarem Wasser zu verbringen. Deshalb wollten wir KaiFU-SchülerInnen so oft wie möglich ans Wasser gehen und haben uns schnell die Worte ¿Vamos a la playa? Eingeprägt, das „Gehen wir zum Strand?“ heißt. Jedes mal, wenn wir Pläne gemacht haben für den freien Nachmittag, haben wir Deutsche¿Vamos a la playa?gerufen, die Spanier fanden das immer sehr lustig. Es war sehr interessant: die Spanische Kultur, die Sprache und

die Landschaft und Städte kennenzulernen.

Unsere Austauschschüler waren liebevolle, offene, lockere und positiv eingestellte Menschen, wir wurden mit offenen Armen oder besser gesagt mit zwei Küsschen herzlich aufgenommen und auch in unserer Austauschschule IES Pasqual Calbó i Caldés freundlich begrüßt. In Spanien werden die Lehrer geduzt mit mit Vornamen angesprochen, dadurch hat der Lehrer eine engere Bindung zum Schüler und die Schule ist nicht so streng wie bei uns am KaiFU, wenn Pause ist, dann kommt Musik aus den Lautsprechern der Schule anstatt des langweiligen Gongs und als wir zusammen mit unseren spanischen Gastschülern mit lauter Musik in die Schule reingegangen sind, haben die Mitschüler zuerst komisch geguckt aber dann mitgetanzt, bis dann die Sekretärin unser Lied in der Eingangshalle auf ihrer Musikbox angemacht hat und auch sie mitgetanzt hat. Das war ein lustiges Erlebnis und hat die Spanier und Deutschen noch mehr zusammengeschweißt. Die Lehrer haben uns angelächelt, als wir laut „Wie heisst die Mutter von Nicki Lauda?“ „MAMA LAUDA; MAMA LAUDA!“In der Schule gesungen haben, die meisten Lehrer waren so locker drauf und der Schulalltag hat so auch mehr Spaß gemacht. Ich muss sagen, dass man so auch mehr Motivation zum Lernen hat und die Schulstunden wie im Flug vergehen.

Zuhause bei der Gastfamilie ist mir aufgefallen, dass das gemeinsame Essen sehr wichtig ist für die Familie, in Spanien wird zweimal warm gekocht, mittags und abends, die Familie erzählt von ihren Erlebnissen und redet sehr lange am Tisch. Die Spanier lieben es zu tanzen immer wenn irgendjemand Musik angemacht hat, haben unsere Spanier angefangen zu tanzen, so haben unsere Austauschpartner uns angesteckt und immer als wir uns als Gruppe am Strand getroffen haben, haben wir alle zusammen im Kreis getanzt und auch eigene Choreographien entwickelt, durchs Tanzen haben wir uns auch besser kennengelernt und konnten gemeinsam Spaß haben. In Spanien ist es normal, dass man tanzt, wenn Musik ertönt, nicht wie in Deutschland. Wir haben uns alle von den Spaniern anstecken lassen und haben auch alle getanzt. Die Freunde meiner Austauschpartnerin waren sehr offen und wollten mich alle kennenlernen ich und die anderen Deutschen haben sehr viele neue Freunde auf Menorca kennengelernt und wenn wir das nächste Mal nach Menorca reisen, werden wir sicher wieder sehr viel Spaß haben.

Der Hafen von Mahon zweitgrößter natürlicher Hafen der Welt

Abends haben wir draußen laut Musik gehört und uns mit unseren Freunden aus der Schule getroffen, auf Menorca trifft man sich hauptsächlich draußen im Park, am Hafen oder man geht von Tapas Bar zu Bar. Wir haben sehr viele Menschen kennengelernt und hatten viel spaß mit den Spaniern, die Spanier sind nicht so verklemmt oder verurteilen Menschen schnell, sie sind direkt und herzlich. Auch die Jungs begrüßen alle Mädchen mit zwei Küsschen auf die Wange es ist komisch sich in Spanien mit Händeschütteln oder nur umarmen zu begrüßen, mir kommt es vor als würden Spanier sich so näher stehen und engere Freundschaften entwickeln.

Nina Nicolaisen, 10d

Vamos a la playa?

Wenn man ¨Menorca¨ hört, assoziiert man das oft mit der größeren ¨Schwesterinsel¨ Mallorca. Ich war vorher auch bisher nur auf Mallorca, was ja auch häufig nur als halbspanisch bezeichnet wird,  und habe mich deshalb sehr auf diesen Austausch und diese Reise nach Menorca gefreut. Meiner Meinung nach ist Menorca sehr viel schöner und spanischer als Mallorca.

Auf Mallorca gibt es super viel Tourismus und vor allem sehr viele deutschsprachige Menschen. Auf Menorca ist das ganz anders: Es gibt zwar auch Touristen, aber sehr viel weniger und vor allem meistens spanischsprachige. Viele Erwachsenen können nur Spanisch, wenig Englisch und meistens überhaupt kein Deutsch. Das heißt man taucht hier sehr stark in das, für uns, fremde Land, die neue Sprache und in die unbekannte Kultur ein, was auf jeden Fall sehr spannend ist. Auf Menorca ist noch eine Besonderheit, dass Jugendliche und Erwachsene untereinander Catalán oder Menorquín sprechen. Catalán ist eine eigene offizielle Sprache, die in Catalonien gesprochen wird, und Menorquín ist nochmal eine Abwandlung davon, die auf Menorca gesprochen wird. Es ist allerdings kein Dialekt sondern auch eine Sprache. Sie ist aber nicht amtlich.

Mein Eindruck von den Menorquinern ist, dass sie sehr, sehr freundlich sind und immer fröhlich. Außerdem finde ich sehr bewundernswert, dass sie sich nicht so viele Gedanken darüber machen, was andere über sie denken und es wird nicht alles, was man macht, direkt gewertet. Das heißt, es ist ganz normal Leute anderen Geschlechtes lange zu umarmen, oder auf ihrem Schoß zu sitzen, und es ist auch nicht unangenehm oder peinlich und es wird nicht darüber nachgedacht, was das jetzt bedeutet, dass jemand jemanden umarmt hat. Das finde ich sehr sympathisch. Außerdem ist mir aufgefallen, dass Menorquiner oder vielleicht auch Spanier sehr viel positiver als Deutsche sind, und sich nicht alles direkt übel nehmen, oder probieren jemand runter zu machen, sondern sie halten zusammen und unterstützen sich immer.

Außerdem sind die Wohnungen hier sehr viel kleiner und dunkler, was Tageslicht angeht, weil die Jugendlichen, wenn möglich, den ganzen Tag draußen sind. Das durften wir glücklicherweise auch miterleben, denn wir haben uns jeden Tag nach dem offiziellen (Schul-)Programm mit den Lehrern noch in der Gruppe getroffen und sind abends zusammen rausgegangen, haben laut Musik gehört und haben viel getanzt.

Was mir außerdem noch aufgefallen ist, ist, dass die Jugendlichen, zumindest hier auf Menorca, sehr offen für Neues sind. Ein Beispiel dafür ist deutsche Musik. Wenn wir im Bus saßen, um zu unseren Aktivitäten zu kommen, haben wir oft sehr laut Musik gehört. Wenn spanische Musik gespielt wurde, die wir größtenteils nicht kannten, war es eher ruhig im Bus und die deutschen Schüler haben den Spaniern dabei zugeguckt, wie sie gesungen und getanzt haben. Wenn aber deutsche Musik gehört wurde, die die Spanier größtenteils nicht kannten, haben sie trotzdem mitgetanzt, sodass es so gewirkt hat, als ob sie die kannten.

Also zusammengefasst finde ich, dass Menorquiner sehr coole, offene, herzliche, liebevolle und vor allem lebensfrohe und positive Menschen sind und empfehle jedem, der die Möglichkeit hat diesen oder einen anderen Austausch machen zu können, ihn zu machen.

Chiara Thiel, 10b